Über einen besonderen Typus der Objektwahl beim Maler
Ist das jetzt ein Flugzeug oder nicht?
Martín Mele ist der Maler, und beim »Maler« handelt es sich um einen Freudschen Verschreiber[1]. In seinem wohlversteckten Humor meint Sigmund die Objekte der Liebe, wenn er staubtrocken von »Objekten« spricht.
Martín Mele stammt aus Buenos Aires, der Stadt mit der weltweit größten Psychoanalytikerdichte, und er malt Objekte. Er liebt, und er lebt deshalb in einer anderen Dimension, und er malt in einer anderen Dimension, der dritten: Seine Bilder drängen triebhaft aus der Fläche in den Raum, sie wölben sich, bis sie schließlich nicht mehr hängen, sondern stehen.
Martín Mele findet Objekte und sucht sie nicht, wie man die Liebe findet und nicht sucht. Er findet, was andere verloren haben, verloren gegeben haben, und Müll nennen. Seine Liebe ist rein: Die Objekte selbst haben kein Objekt mehr, keinen Gegenstand, sind keusch – oder das, was in der Kunstwelt als »abstrakt« bezeichnet wird.